Dass es mit uns einmal so weit kommt

Die Diagnose kam einem One-way-Ticket in die ewigen Jagdgründe gleich: Irreparabel. Zumindest nicht mit vertretbarem Aufwand. Ursache: Zahnschwund an den Ritzeln. Ersatz eines Bauteils zieht den Austausch eines anderen nach sich, und so weiter. Ein wirtschaftlicher Totalschaden.

Aber so einfach können wir uns das nicht machen. Nach all’ den gemeinsam bewältigten Kilometern! Nach wunderbaren Touren und schwitzigem Leiden, nach bösen Stürzen und gelungenen Kunststücken, nach “Himmel hoch jauchzend” kommt also jetzt “zu Tode betrübt”?

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Liebes Rocky,

dass wir uns einmal aus wirtschaftlichen Gründen trennen würden, das hätte ich nicht gedacht. Eigentlich funktionierst Du ja noch ganz wunderbar. Wäre da nicht das Problem mit der Kette und Deinen arg abgelaufenen Ritzeln. Dass das letzte Woche, als die Kette riss, bereits unsere letzte gemeinsame Tour gewesen sein soll, das kann ich noch nicht so richtig verstehen. Aber so scheint es nun einmal zu sein.

Ich werde Dir in den nächsten Tagen noch einmal die alte Kette aufziehen; die, die Du immer so gerne gehabt hast. Und dann mache ich Dich noch einmal so richtig schön sauber. Deine Macken und die Wunden der Zeit, die werde ich Dir lassen. Ehrensache. Und dann trittst Du Deine allerletzte Fahrt an, und die führt Dich zu Deiner letzten Ruhestätte, an der Wand, im Hobbyraum.

Und dieser letzte Platz wird Dir würdig sein. Den hast Du Dir verdient.

Dein Andenken werde ich in Ehren halten.

Dein treuer Begleiter

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Das hier, das hätte ich mir vorgestern selbst nicht zugetraut. Klingt blöd, ist aber so.