Nach einem kaum enden wollenden Flug von 9 Stunden bin ich nun endlich wieder in Chicago.
Während des Fluges wurde mir wieder einmal bewusst, wie weit Werbung und Realität auseinander liegen können: „There’s no better way to fly“ lautet der aktuelle Slogan von Lufthansa und ich würde jede Wette dagegen halten: Die 747 war alt, der Sitz ausgesessen, die Polster schmutzig, das Personal mitunter garstig überfordert die Passagiere anraunzend und noch einiges mehr. Besonders hervorzuheben ist die Unterhaltungselektronik, die aus einigen plärrenden Ein-Kanal-Musikprogrammen und einem schummrig farbfalschen Fernseher unter der Decke bestand; ein Ärgernis, das sich aber mitten im durchaus interessanten Film „Leatherheads“ mit dem Gesamtausfall des Systems erledigte. „There is a better way to fly“. So viel zum Marketing.
In O’Hare gelandet nahm ich ein Taxi in die Stadt. Mein pakistanischer Fahrer Abdoul war sehr freundlich und brachte mich zum Congress Plaza Hotel auf der Michigan Ave., direkt am Millenium Park und am Michigan See gelegen.
Vor dem Hotel überraschten mich Demonstranten, die – wie Abdoul mir erklärte, bereits seit 4 Jahren für eine bessere Bezahlung streiken. Das geht natürlich nur in der Union-City Chicago.
Am Nachmittag traf ich meinen Kollegen Rick und wir nutzen den letzten freien Tag um das Hancock Observatory zu besuchen. Es ist immer wieder beeindruckend die Stadt aus dieser Höhe zu sehen.
Auf dem Rückweg zum Hotel genossen wir einen formidablen Burger im bekannten „Elephant & Castle“ Pub, bevor wir auf seltsame Weise wieder in Miller’s Pub endeten, wo wir neben ein paar Goose Ales gemeinsam mit zwei überdimensional großen schwarzen Kanadiern die Niederlage der Cubs gegen die Astros verfolgten.
So geht Amerika, in der wohl amerikanischsten Stadt der Staaten. Welcome back home…