Ganz so schlimm war es dann nicht: Der „männermordende Frühschoppen“ entpuppte sich aber dennoch als echte Herausforderung: Es galt unter allen Umständen den Nachmittag – will sagen das Vogelschießen – anständig zu erleben. Und das ist unter diesen Voraussetzungen nicht so ganz einfach.
Es ist immer schnell und leicht behauptet, Schützenvereine träfen sich zum kollektiven Besäufnis. Aber genau das ist es nicht. Die Schützen treffen sich zunächst in der Sache: Man feiert das Schützenfest. In der Tradition, dem Brauchtum angetan und in der Historie fest verwurzelt. Und: Natürlich kennt man sich. Es ist ein gesellschaftliches Ereignis. Man trifft alte Freunde, lernt viele Leuten kennen und tauscht sich untereinander aus. Selbstverständlich trinkt man gemeinsam ein Bier, auf das, was war, auf das, was ist, auf das, was kommt und bei Bedarf auch gelegentlich auf sich selbst.
Das Ganze geschieht mit durchaus unterschiedlicher Intensität. Und dabei bleibt dann der Eine oder Andere auch schon mal auf der Strecke; allerdings ohne, dass er es nicht im nächsten Jahr direkt wieder versuchen würde – durchzuhalten!
Mit ein wenig Augenmaß findet man prächtig durch einen Tag wie diesen und trifft in den 12 gemeinsamen Stunden „Gott und die Welt“, bahnt das eine oder andere an und ist unter Gleichgesinnten. Ob Ihr das glaubt oder nicht – es ist eine Freude! Und wenn man das Ganze dann anständig übersteht, kann man sogar noch ein wenig stolz sein auf sich selbst!
Wir sehen uns im nächsten Jahr wieder!