Was, wenn nächsten Sonntag Bundestagswahlen wären? Dann hätten wir einen Grund die so genannte Sonntagsfrage zu stellen oder gestellt zu bekommen.
Was, wenn aber gerade erst Bundestagswahlen waren? Dann wäre es eher überraschend die Sonntagsfrage schon wieder zu stellen oder gestellt zu bekommen.
Auf jeden Fall würden wir uns darüber wundern, dass wir schon wieder nach unserer politischen Meinung gefragt würden. Denn wozu soll denn die Sonntagsfrage, die Meinungsforscher insbesondere im Vorfeld von Wahlen zur Prognose stellen, sonst dienen?
Tatsache ist: Die bekannten Meinungsforschungsunternehmen stellen sie wieder und wissen dann zu berichten, dass – wenn am Sonntag Bundestagswahlen wären – das deutsche Volk wieder so entscheiden würde wie am 4. Oktober. Und zwar nahezu genau so, wie am 4. Oktober.
Bleiben also zwei Fragen:
- Ist diese Art von wahlnaher Umfrage pure Not der Meinungsforscher, weil sie nach der Wahl nichts mehr zu tun haben?
- Warum fällt das Votum der Sonntagsfrage nur nahezu und nicht exakt genau so, wie die Wahl selbst aus?
Vermutlich sagen sich die Meinungsforscher: Nach der Wahl ist vor der Wahl. Und so halten es offenbar auch die Befragten:
Alles bleibt anders…