Hier ein weiteres Beispiel für Unmarketing. Meine Mutter ist eine ehrenwerte ältere Dame von mittlerweile 84 Jahren. Sie lebt aufgrund ihrer fortschreitenden Demenz in einem Pflegeheim. An die Adresse dieses Pflegeheimes schickt auch die Versicherung meiner Mutter die jährlich üblichen Rechnungen. So auch heute.
Überraschenderweise erhielt meine Mutter gemeinsam mit den beiden heute eingetroffenen Rechnungen Angebote für KfZ-Versicherungen. Die Rechnungsbeileger zeigen junge, gut gelaunte Leute in einem Cabrio auf der Landstraße, vermutlich irgendwo in Spanien. „Mehr Sicherheit, mehr Schutz und vor allem – mehr Service“ lautet die Headline des Werbeschreibens.
„Mehr Service“ sollte wohl aber zunächst intern bei der Versicherung walten: Versicherten, die im Alter meiner Mutter sind und zudem noch in einem Pflegewohnheim wohnen, muss man nicht wirklich eine Autoversicherung anbieten.
Übrigens: Würde die Versicherung die Daten, die sie hat, vernünftig auswerten und nutzen, wäre das hier sicher nicht passiert. Ich nenne das einmal „lässiges Unmarketing“.