Im Umgang mit Computer und Software stellen sich bisweilen bizarre, auch für den ambitioniert Technik affinen Nutzer nicht lösbare Problemstellungen ein. So wie mit dem hier abgebildeten Screenshot beispielhaft dokumentiert: Plötzlich und ohne jede erkennbare Vorwarnung oder motivierte Veränderungen am System erscheint beim Start der Anwendung „iTunes“ eine Fehlermeldung. Nicht gut. Gut allerdings, dass ein Lösungvorschlag unterbreitet wird (s.o.).
Kenner wissen, dass eine Neuinstallation zwangsläufig immer zur Folge hat, dass individuelle Einstellungen verloren gehen können – und bei iTunes sind das (je nach Umfang der Musiksammlung) viele, sehr viele.
Dank des Internets kann man sich – mit aller gebotenen Vorsicht – auf eine Neuinstallation vorbereiten. Habe ich dann auch gemacht. Nach der Neuinstallation durfte ich erfreut feststellen, dass meine individuellen Einstellungen noch vorhanden waren, der Fehler (s.o.) jedoch auch.
Dadurch befand ich mich in einer Situation, die nur die Auswahl zwischen „Zorn“ und „Ratlosigkeit“ zuließ. Ohne Alternative. Und plötzlich wurde mir klar, wie oft ich mich schon in genau dieser Situation befunden habe, was die Lage zudem eher negativ beeinflusste.
Von hieran gibt es empirisch betrachtet zwei Wege: Suche nach einer Lösung oder lass‘ es. Ich beschloss es zunächst zu lassen: Zu oft hatte ich auf der Suche nach einer Lösung Stunden vor dem Computer verbracht, meist ohne Erfolg. Nach dem ersten gescheiterten Lösungsansatz schien mir jeder weitere unmittelbare Versuch sinnlos.
„Zorn“ und „Ratlosigkeit“ blieben und ich fragte mich warum? Nach einigen Tagen kam ich schließlich zu der Erkenntnis, dass meine Verstimmung auf der Tatsache beruhte, dass ich den Fehler nicht lösen konnte, die Software – oder deren Entwickler – mich zum Narren hielten und mich und meine Zeitgestaltung beherrschten.
Der mit der Meldung angezeigte Fehler ließ eine weitere Nutzung des Programmes – wenngleich eingeschränkt – zu, ich konnte mir überdies Workarounds vorstellen. Also fasste ich den Entschluss das Problem nicht noch einmal anzugehen und bis auf weiteres damit zu leben. Und plötzlich war es nicht das unzuverlässige Programm, das mich und meine Stimmung beherrschte, sondern ich konnte durch das simple Ignorieren des Fehlers das Problem beherrschen: Es war mir gleichgültig und es konnte mich weder beschäftigen noch ärgern. Ganz im Gegenteil: Aus dieser Haltung resultierte eine ausgeglichene Überlegenheit und Ruhe, die mich überraschte. Wenn jetzt die Fehlermeldung beim Start von iTunes auftaucht muss ich lächeln und ich fühle mich gut.
Das wollte ich Euch heute erzählen. Fehler mit Gelassenheit zu ignorieren trägt zur Verbesserung der Lebensqualität bei. Stimmt wirklich…