Als wir heute am späten Nachmittag in die Stadt fuhren, um den Wagen meiner besseren Hälfte wieder aus der Werkstatt abzuholen, deutete sich bereits ein kräftiger Stau auf dem Heimweg an. Nachdem wir uns nach Erledigung unserer Mission dann auf den Rückweg machten, sahen wir plötzlich das Stauende vor uns liegen. Der Verkehr schleppte sich zäh über die Stadtautobahn, woraufhin ich mich spontan für eine Alternativroute entschied. Diese Strecke sollte uns zunächst weiter in die Stadt hinein führen – in die entgegengesetzte Richtung -, dann aber über einige Bundesstraßen zügig zu einer der weiter östlich gelegenen Autobahnauffahrten bringen. Eigentlich eine Runde von 10 Minuten. Eigentlich.
Auf der Stadtautobahn stadteinwärts schrammten wir nur knapp an einem sich gerade bildenden Stau vorbei und bogen ab Richtung Messe. Was ich nicht wusste: Gerade findet eine große Messe statt, Besucher und Aussteller machten sich gerade auf den Weg. Nach wenigen hundert Metern freier Fahrt standen wir im Stau, aber heftig. Langsam wurde mir bewusst, dass die Ausweichroute alles andere als eine clevere Idee war.
Ampel für Ampel kämpften wir uns durch die Stadt. Unvorstellbare 90 Minuten brauchten wir um zu der angepeilten Auffahrt zur Autobahn zu gelangen.
Meine bessere Hälfte – sie fuhr – klagte alsbald über Knieprobleme ob des häufigen Anfahrens und Anhaltens. Davon abgesehen blieb sie sensationell gelassen. Wohl beschwerte sie sich auch über den mit 11,7 l/100 km astronomisch hohen Verbrauch ihres kleinen Flitzers. Diesen Mangel konnte ich noch parieren, indem ich sie mit der geringen Strecke, die wir zwischenzeitlich bewältigt hatten, tröstete. Aber das konnte sie von dem ganzen Fiasko nicht wirklich ablenken.
Zuletzt gelangten wir zurück auf die rettende Autobahn und waren nur 20 Minuten später daheim. Für 66 km haben wir schließlich 2:09 Minuten gebraucht. Viel Zeit zu erkennen, dass Stauumfahrung eher nicht zu meinen Stärken gehört. Ich denke, das nächste Mal versuche ich mich eher mal mit „Abkürzungen suchen“. Da habe ich noch etwas gut zu machen…