Auf dem Weg zur Arbeit heute morgen musste ich kurz und heftig bremsen, weil sich ein anderer Verkehrsteilnehmer kurzerhand und ordentlich knapp vor mir quasi aus dem Nichts einer kleinen Seitenstraße kommend in den fließenden Verkehr presste. „Einordnete“ müsste man eigentlich sagen, aber das hätte ja etwas mit „Ordnung“ zu tun und die hatte das Manöver mitnichten.
Warum er dies tat – ich sollte es kurzum herausfinden: Er tat es um danach gemütlich und mit ebenso unablässig wie unnötig laufenden Scheibenwischern – vorn und hinten – ganz dicht vor mir herzubummeln.
Während Ungeduld und Ärger eifrig in mir keimten hatte ich reichlich Zeit darüber nachzudenken, was bei einer Fahrt zur Arbeit wirklich zählt: Entspannt fahren, wenn möglich Fahrt genießen und sicher ankommen. Weniger jedoch: Über Vordermann aufregen, drängeln und sich über Scheibenwischer wundern. Plötzlich hatte die morgendliche Langsamkeit einen Sinn.
Es ist – wie so häufig im Leben – eine Frage der Einstellung.