"Leben erleben, mit dir, den anderen, und mir"

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Veröffentlicht: 13 Jahren her

6 aus 1.277

Zum 30.4.2012 wurde der analoge Satellitenempfang unmöglich. Seit heute können die Signale aus dem All demnach nur noch digital entschlüsselt werden. Das wusste ich längst und hatte mich entsprechend darauf vorbereitet: Einen digitalen Receiver nennen wir schon geraume Zeit unser Eigen. Dementsprechend gut vorbereitet fühlte ich mich für die anstehende Abschaltung.

 

Doch als wir heute eine Sendung beim Ersten schauen wollten, wurden wir aufgefordert einen Sendersuchlauf zu starten, da sich die Frequenz des gewünschten Senders im Zuge der Analogabschaltung geändert habe. Dies, so sollten wir bald erfahren, bezog sich nicht allein auf das Erste, auch andere Sender verfügten über neue Sendefrequenzen.

 

Zum Sendersuchlauf an sich habe ich schon immer ein eher gestörtes Verhältnis. Wie im richtigen Leben war die Suche nicht immer von Erfolg gekrönt. Dementsprechend gering war meine Hoffnung, die fehlenden Sender und die schon länger mystisch verschollenen HD-Versionen anderer Stationen wieder zu finden.

 

Nach geschlagenen 15 Minuten signalisierte unser Empfangsgerät, dass es 1.277 Sender auf dem von uns ausgewählten Satelliten gefunden habe und fragte zugleich, ob die neu gefundenen Sender (a) angehängt, (b) manuell ausgewählt oder (c) automatisch hinzugefügt werden sollten. Natürlich kannten wir die richtige Option nicht und wählten (b) manuell, um danach quälend lang Sender für Sender aus der Liste auswählen und über eine alle Konzentration des späten Nachmittags bindende Tastenkombination auf der Fernbedienung in der so genannten Favoritenliste speichern zu müssen.

 

Am Ende des Spieles 6 aus 1.277 hatten wir wieder eine halbwegs brauchbare Senderliste und eine weitere Lebensstunde in schlecht konzipierte Technik investiert. In einem Zeitalter, in dem ein Handy nahezu alles kann fragt man sich schlicht „warum?“

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