„Der Begriff ‚Avantgarde“‚ stammt ursprünglich aus dem Sprachschatz des französischen Militärs und bezeichnet die Vorhut, also denjenigen Truppenteil, der als erster vorrückt und somit zuerst Feindberührung hat.“ (Wikipedia) „Avantgarde“ war auch der Titel einer interessanten Veranstaltung einer jungen, aufstrebenden Marketingagentur, zu der ich heute eingeladen war.
So interessant der Abend auch war, Außergewöhnliches passierte geraume Zeit vorher und genau genommen tut es das noch heute. Die Agentureigentümer holten sich dereinst in der Gründungsphase beratende Unterstützung durch einen erfahrenen Mentor. Gemeinsam mit ihm durchdachten und trafen sie fortan Entscheidungen, lernten voneinander und entwickelten ein einzigartiges Miteinander. Bis zum heutigen Tag arbeiten sie zusammen und – erlebt man sie live zusammen – gewinnt man den Eindruck, dass es sich um eine schicksalhafte Beziehung handelt. Eine der Art, die unerschütterlich alles um sie herum überdauert.
Als ich gestern Abend das Miteinander der sicher gute 30 Jahre auseinander liegenden Protagonisten miterlebte wurde mir klar, wie fruchtbar der Austausch über die Generationen hinweg bislang gewesen sein muss. Und wie weitsichtig und klug ist es, vermeintliche Alters-, Kultur- und Weltanschauungsgrenzen hinten anzustellen und offen füreinander zu sein?
Ich habe in meinem Leben genügend Menschen kennen gelernt, die fest daran geglaubt haben, alles zu wissen und alles zu können. Vor allem aber wussten sie alles besser. Nicht wenige von ihnen scheiterten – früher oder später.
Wer zur Avantgarde gehören wollte, musste mutig sein. Er musste bereit sein für das Ungewisse, für Gefahren und den Feind. Die Arbeit mit dem Mentor hat durchaus anvantgardistische Züge. Für den Mut wurden die Gründer belohnt. Und irgendwie finde ich das gut und gerecht.