Es ist an der Zeit zwischen belanglosen Tagesberichten einen literarischen Anker zu setzen. Euch zuliebe.
Einer Buchempfehlung eines guten Freundes folgend habe ich mich in diesem Urlaub mit dem Buch vom Richard David Precht „Wer bin ich und wenn ja wie viele?“ auf eine unterhaltsame „philosophische Reise“ begeben.
Das Buch ist ausgesprochen unterhaltsam und gibt philosophischen Flachpfeifen wie mir erschöpfliche Hintergrundinformationen zum Sein an sich.
Leseprobe (hoffend, dass ich hiermit keinerlei Urheberrechte verletze, und wenn doch, dann nur im guten und geschäftsanbahnenden Sinn für Herrn Precht):
„Das Fazit […] über die Moral müsste also lauten: Der Mensch ist ein moralbegabtes Tier. Die Fähigkeit zur Moral ist ihm angeboren, aber wie weit, lässt sich nur schwer sagen. Das Primatengehirn [Anm.: Das des Menschen] stellt Möglichkeiten bereit, sich in andere hineinzuversetzen, und es kennt (neurochemische) Belohnungen für ‚gute‘ Taten. Ethisches Verhalten ist ein Altruismus. Er besteht sowohl aus Gefühlen, wie aus Abwägungen. Es gibt kein ‚moralisches Gesetz‘ im Menschen, wie Kant meinte, das ihn zum Gutsein verpflichtet. Aber moralisches Handeln ist entstanden, weil es sich oft für den Einzelnen und für seine Gruppe lohnt. Wie stark er davon Gebrauch macht, ist sehr weitgehend eine Frage der Selbstachtung, und diese wiederum eine Frage der Erziehung.“
Plötzlich verstehe ich.
Empfehlenswert, wie gesagt. Und nicht nur als Urlaubslektüre.