Meine Friseurin schneidet mein Haar immer gerne nass. Das verstehe ich nicht ganz, denn Rasen lässt sich nass nicht besonders gut schneiden.

Als ich heute nach Hause kam, habe ich das Wetter und seine bevorstehende Entwicklung genauestens geprüft. Es sah zwar nach Gewitter aus, doch die Wolken schienen an uns vorbei zu ziehen. Also beschloss ich den Rasen zu mähen.

Unnötig zu erwähnen dass es nach wenigen Minuten zunächst leise anfing zu regnen. Zwar habe ich mich dadurch erst nicht beeindrucken lassen und munter weiter gemäht. Dann jedoch, als die Einschläge der Regentropfen auf meinem Kopf weh taten, beschloss ich eine Pause einzulegen; zumindest so lange wie der Regenschauer anhalten würde.

Nicht weniger als vier mal ließ ich den Mäher unter dem Apfelbaum stehen und flüchtete ins Trockene des Carports. Nach der fünften Regenpause – mittlerweile kräftig durchnässt – beschloss ich einfach weiter zu mähen und mein Werk nicht unvollendet zu lassen.

Der Rasenmäher quälte sich mühsam durch das immer nasser werdende Gras. Letztlich ist mir dann aber doch noch gelungen, den Rasen komplett zu mähen, wenngleich das Mähbild nicht unbedingt einem gelungenen Faconschnitt entsprach.

Bei meinem nächsten Friseurbesuch muss ich unbedingt daran denken, noch einmal nachzufragen, warum sich das Haar nass besser schneiden lässt, als trocken. Mit der Wiese geht das definitiv nicht.