„Dass mir das so viel bringt, so viel Lebensqualität, junger Mann, das hätte ich nicht für möglich gehalten. Wissen Sie, was ich meine?“ fragte mich die ältere Dame, während sie aufgedreht ihre Arme kreisend vor mir stand. Sie war in ihren frühen Achtzigern und ich wusste, was sie meinte.
Vor drei Jahren hatte sie mit einem Rückentraining angefangen; sie, die in ihrem Leben noch nicht Sport hatte machen können, dürfen und wollen.Und wie gut ihr das alles bekäme, nicht nur, dass sie nun häufiger in Gesellschaft sei, nein auch die Beweglichkeit, die „Vitnäß“, wie sie es nannte, hätten sich ganz toll verbessert. Und sie fühle sich ja so wohl!
Ein wenig kam ich mir wie Peter Maffay vor, der einst sang, dass er 16 und sie 31 war, und dass er über Liebe nicht viel wusste, sie aber wohl schon. Ganz so falsch war dieser Vergleich gar nicht, denn auch die fitte, ältere Dame war knapp doppelt so alt wie ich. Der einzige Unterschied mochte wohl sein, dass ich ihre Liebe zum „Spocht“ nachvollziehen und teilen konnte.
Das wurde mir einmal mehr bewusst, als ich heute auf einer Laufrunde an meinem alten Fitnessstudio vorbei lief, da, wo im zarten Alter von 30 meine zweite sportliche Karriere begann. Geplagt von Rückenschmerzen hatte mich mein damaliger Arzt (der beste, den ich je hatte!) dahin geschickt, wo ich meiner „Büro-Zivilisationskrankheit gefälligst den Garaus“ machen sollte.
Kluge, erfahrene, einfühlsame und mitreißende Menschen haben mich in den nächsten Jahren zu einem gesünderen, fitteren, widerstandsfähigeren, ausdauernden und zufriedeneren Menschen gemacht. Ich fühlte mich besser denn je und war im Stande Dinge zu leisten, die ich nie zuvor geschafft hätte oder überhaupt für möglich gehalten hätte: Ich wurde vom fleißig Trainierenden zum Marathon-Läufer, Motivator, Trainer und Drill-Instruktor. Eine Metamorphose, vergleichbar mit dem, was meine eingangs erwähnte Gesprächspartnerin erlebt hat.
Uns beiden hat der Sport, den jeder von uns beiden ganz individuell für sich entdeckt hat, so viel Lebensqualität gegeben, dass er das Leben verändert hat. Und als mir das heute beim Laufen so bewusst wurde, habe ich beschlossen hier ein paar (Vor-)Namen zu veröffentlichen, die meinen Weg ins Glück so aktiv mitgestaltet haben:
Danke Olli – Du Didakt, Stefan und Petra – Ihr nimmermüde Motivatoren, Steffen – Du knallharter, gütiger Schleifer. Ihr alle seid maßgeblich dafür verantwortlich, dass es mir gut geht.
Und Euch allen da draußen wünsche ich, dass Euch auch irgendwann einmal die Ollis, Stefans, Petras und Steffens dieser Welt erwischen und Euch Lebensqualität zurück schenken.
Lasst es doch einfach geschehen, so wie es die ältere Dame tat…