"Leben erleben, mit dir, den anderen, und mir"

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Veröffentlicht: 11 Jahren her

Viel Lärm um nichts

Lautstark brummten und klapperten heute die Motorsägen und Heckenscheren um das Büro herum und machten aus einer Arbeitsatmosphäre eine Achterbahnfahrt. An konzentriertes Arbeiten war nicht zu denken.

Durch mein Bürofenster konnte ich die Laubritter sehen, wie sie – vermummt wie Yedis – dem Holz an die Ringe gingen. Sie waren von oben bis unten in Sicherheits- und Schutzkleidung gehüllt, so dass man kaum erkennen konnte, ob sie Männlein oder Weiblein waren. Ihre Furcht erregenden Gerätschaften heulten rhythmisch auf, gleichermaßen wie im Stechschritt, und machten allem den Garaus, was ihnen in den Weg kam.

So fanden sie ihren Weg auch in meinen Kopf und begannen meine frisch ersonnenen Gedanken zu zerstückeln. Idee für Idee. Was ich auch dachte, es wurde zersägt, zerhackt, durch die Luft gewirbelt und von Füßen in amphibischen Sicherheitsschuhen in den Boden gerammt.

Mir blieb nur dieser eine Gedanke, der sich in meinem Hirn fest klammerte, wie die Wäsche an der Leine im Wind: Wie ist das zu erklären, dass die wütenden Gartenkrieger Gehörschutz tragen und wir drumherum nicht? Wäre es an einem Tag wie dem heutigen nicht sinnvoll, den Mitarbeitern prophylaktisch Ohrstöpsel auszugeben, damit sie an ihrem Arbeitsplatz wenigstens das Nötigste erledigen können? Oder besser noch: Man gibt ihnen gartenpflegefrei, dann könnten sie in ihrem eigenen Garten – natürlich mit anständigem Gehörschutz – Lärm machen und ihre Nachbarn zum Alarmstart animieren.

So aber hänge ich mitsamt meiner Gedanken zwischen Astbruch, Strauchschnitt und Ideenkleinholz schlichtweg durch. Später klaube ich dann wieder auf, was forstmännisch zelegt wurde und mache etwas neues daraus, z.B. einen Blogeintrag wie diesen hier: Viel Lärm um nichts…

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