Nach einem Tag Software-Schulung setzt Ernüchterung ein. Selbstredend hätte ich diesen Kurs nicht benötigt, für das, was ich so für gewöhnlich mit dieser Software mache…
Interessanterweise – so fand ich heute heraus – kann man mit dieser Software aber noch viel mehr machen: Nützliche Dinge und solche, die ich sicher nicht täglich nutzen werde. Bestimmt war dies heute aber ein lehrreicher Tag, von dem ich künftig profitieren werde.
Als ich anschließend nach Hause fuhr, wurde mir die Diskrepanz zwischen meiner Erwartungshaltung und deren Übererfüllung klar. Da ich mich stets für einen weltoffenen und den unbekannten Dingen zugewandten Menschen halte, war ich sehr enttäuscht von mir.
Hätte ich nicht wissen dürfen, dass ich von diesem Programm bestenfalls die Grundfunktionen kennen dürfte? Sicher, das hätte mir klar sein dürfen. Hätte ich nicht von Beginn an den Erfolg der Schulung voraussetzen können? Doch, das hätte ich wohl können können. Hätte ich nicht grundsätzlich davon ausgehen müssen, dass ich generell noch dazu lernen kann? Keine Frage: Das hätte ich müssen!
Dürfen, können, müssen. Irren darf ich mich. Mich bessern kann ich, denn lernen daraus muss ich. Das verhält sich exakt so, wie meine Nachbarn zu meinen Mülltonnen: Deren Mülltonnen darf ich mit raus stellen. Sie könnten meine dafür mit rein holen. Da sie glauben das nicht zu müssen, tun sie es nicht. Das wiederum hätte ich zwischenzeitlich wissen dürfen, können und müssen.
Der Softwarekurs geht morgen in seinen zweiten und letzten Tag. Ich frage mich, ob ich mich darauf freuen darf, kann oder muss?