Ich weiß nicht, wie oft ich gerade in den letzten Jahren darüber nachgedacht habe, ob ich älter werde? Selbstverständlich werden alle Lebewesen älter, das liegt in der Natur der Sache. Die Frage, die ich mir stelle, bezieht sich eher auf das Altern an sich.
Bestandsaufnahme: Ich kann immer noch volle Schubkarren bewegen, bekomme im Restaurant bei der Frage nach einer kleinen Portion den Kinder- und nicht den Seniorenteller, habe keine Altersflecken auf den Händen und muss beim Kämmen den ganzen Kopf bearbeiten, obendrauf. Das alles sind sichere Indizien dafür, dass es mit meinem Altern noch nicht so weit fortgeschritten ist.
Bis gestern Abend. Wir hatten uns mit Freunden zum Essen in einem gemütlichen Biergarten verabredet. Im Verlauf des Abends avancierte unser Tisch zum tektonischen Mittelpunkt des Lokals, ganz ohne anderen Gästen Kollateralschäden angedeihen zu lassen. Wir haben uns prächtig amüsiert, mit einem Beinahe-Rentner und einem durchaus erfahrenen Rentner. „Es ist so weit,“ dachte ich mir, als mir bewusst wurde, dass es zwar mit meinem Alter noch nicht so weit her ist, ich mich aber im Kreise älterer Herrschaften wohl fühle.
Darüber habe ich heute wiederum intensiv nachgedacht und bin zu der unumstößlich richtigen Erkenntnis gekommen, dass es an den „Alten“ liegen muss: Wer so fit, humorvoll und junggeblieben daher kommt, passt auch zu meinem „Mittelalter“…