
Gegen die Omnipräsenz
Trat ich gestern noch auf der Stelle, konnte ich heute durchstarten. Es ist schon erstaunlich, wie effektiv man arbeiten kann, wenn man nicht unablässig unterbrochen wird, durch Termine, durch das Telefon oder durch eingehende Mails.
Auf dem Weg heim habe ich mich gefragt, wie viel Effizienz in unserer Volkswirtschaft tagtäglich durch falsche Planung, mangelnde Disziplin und den wilden Aufgaben-Hip-Hop verloren gehen?
Wir haben die Kenntnis ob dieser Problematik, wir haben die Technik sie zu umgehen – ja, wir können anders als früher entkoppelt voneinander kommunizieren, ohne, dass von dieser Information etwas verloren geht -, aber wir können uns selbst nicht genügend disziplinieren, uns an wenige Regeln zu halten: Die ständige Verfügbarkeit der eigenen Person oder Anderer zerfleischt unseren Arbeitstag in nicht nutzbare Fetzen und führt zu nichts anderem, als Erschöpfung.
Wäre es nicht sinnvoller den Arbeitstag in bestimmte Bereiche einzuteilen? In einen Teil der Kommunikation miteinander und in einen anderen Teil des individuellen Schaffens? Oder Sprechzeiten einzurichten gefolgt von Phasen der konzentrierten Arbeit?
Darüber werde ich jetzt einmal nachdenken, am Samstag Abend. Denn da stört mich niemand, in meiner Wochenend-Klausur.