Großartige Übung
Feiertag. Tag der Arbeit. Wie furchtbar. Ein freier Tag, an dem man nichts machen darf. Also zumindest nicht arbeiten.
Hier das Protokoll des Tages:
5:45 Uhr: Früh aufgewacht. Klar, es ist ja auch ein ganz normaler Wochentag. Umdrehen, weiter schlafen.
6:45 Uhr: Liege noch immer wach, weil ich nicht mehr einschlafen kann. Ziehe in Erwägung aufzustehen und ins Büro zu fahren. Entscheide mich statt dessen für ein Frühstück daheim.
7:30 Uhr: Fertig gefrühstückt. Was nun? Noch so viel Feiertag übrig. Fange aus lauter Verzweiflung an den Ofen sauber zu machen. Ist zwar auch Arbeit, sieht aber keiner.
8:00 Uhr: Auch fertig und der Tag ist noch so lang. Beschließe mich mit ein wenig Büroarbeit dem Abend zu nähern.
10:00 Uhr: Schon wieder fertig und der Abend noch nicht in Sicht. Erkläre sportliche Betätigung für „keine Arbeit“ und gehe Laufen. Die große Runde. Habe ja Zeit.
12:30 Uhr: Zurück daheim und der Tag ist noch nicht einmal halb rum! Koche, esse und kille damit eine weitere Stunde.
13:30 Uhr: Jetzt reicht es mir. Stelle den Liegestuhl auf die Terrasse und versuche einen weiteren Teil des Tages zu verschlafen.
15:30 Uhr: Zwei Stunden Bewusstlosigkeit später ist immer noch viel Tag übrig. Zu viel, um schon ins Bett zu gehen. „Gehen“ ist ein gutes Stichwort.
16:00 Uhr: Nachdem ich betont sorgfältig das geeignete Outfit für meinen Spaziergang ausgewählt habe, mache ich mich auf den Weg.
17:30 Uhr: Zurück und überrascht, wie anstrengend es war so wenig Zeit totzuschlagen. Da die Sonne noch scheint, setze ich mich erneut auf die Terrasse und tue nichts. Außer genießen.
Denn bis hier her ist der Tag ideal gelaufen. Es scheint zwar widersinnig, dass man am „Tag der Arbeit“ nicht arbeiten darf. Aber nicht arbeiten dürfen zu müssen (klingt geil, oder?) ist immer mal wieder eine großartige Übung.
Schade, dass er schon fast durch ist, dieser Feiertag.