Hilflos ohne Favoriten
Gäbe es Legastheniker unter Köchen, ich wäre der Prototyp. Nicht gänzlich talentlos, aber ganz sicher von auszeichnenden Sternen oder Löffeln so weit entfernt wie Hubble in einer Millionen Lichtjahren von der Erde. Mindestens. Vielmehr kann ich mit etwas Glück im Windschatten einer halbwegs anständigen Pommesbude halten.
Apps wie Dinner Spinner oder die Koch-App von Dr. Oetker sind meine kreativen Wateringholes, die dann und wann einen kleinen Koch aus mir machen. Katastrophal daher das kürzlich von Oetker lancierte App-Uppdate, das alle meine mühsam erkochten, zum Teil von meiner Familie mit Kampfesgeist durchstandenen und in der App gespeicherten Favoriten ohne jede Vorwarnung löschte.
So um meine kulinarische Erfahrung gebracht nähere ich mich meiner alten Junggesellen-Idee wieder an, ein eigenes Kochbuch zu schreiben, das, neben den Trilliarden anderen Titeln dieser Art, Beachtung finden dürfte, weil es mit einem zentralen Problem beim Kochen Schluss macht und heißen könnte: Kochen mit vollen Verpackungseinheiten. Es wäre sicher das erste Buch eines Koch -Legasthenikers. Dann jedenfalls kämen mir meine Rezepte nicht mehr abhanden.
Doch halt: Anbieten könnte ich das Buch alternativ und nicht minder medienaffin – als eBook oder vielleicht als App. Die jedoch nur mit einer unlöschbaren Favoriten-Funktion. Wider dem Prototyp!