Ohne Buchstaben Wenn dann mal alles gesagt ist, man keine Worte mehr hat und nichts nichts mehr hinzufügen will, das ist dann ein Zustand, den der Schweizer so beschreibt: „Dann hast Du kein Alphabet mehr.“ Stimmt. Und dafür und für ihre einzigartige Weise, komplizierte …
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Sprachlos
Ohne Buchstaben
Neues aus der Republik
Munartiges
Munartiges Der „Brückentag“ ist hier, im Land von Sissi und Franzl, der „Zwickeltag“. Zum „Tesa-Film“ sagen sie „Tixo“ und ein „Gemischter Satz“ ist eine beim Heurigen unbedingt zu empfehlende Weinsorte. Überhaupt „Heutiger“: „Davon hat’s hier viele“ sagt mein österreichischer Freund und winkt lässig ab, …
Von unseren bergigen Nachbarn
Mundartlicher Irrtum
Nach einer weiteren Reise ins Nachbarland mit den vielen Bergen bin ich wieder etwas schlauer, als zuvor: „Arbeiten“ heißt hier „hackeln“, ins Auto ein- und wieder aussteigen „einikraxeln“ und „aussikraxeln“ und eine Fahrt von 75 Minuten dauert exakt 5/4 Stunden. Und dann behaupten meine …
Parallel-Universum
Man lernt nie aus
Unsere heutige Wanderung zum Rießersee hat uns wieder einmal zweierlei gezeigt: Erstens: Bayerns Landschaften sind einmalig. Aber das ist wohl allgemein bekannt. Zweitens: Was allgemein nicht bekannt sein dürfte – es gibt über den Rießersee einen Wikipedia-Eintrag in der Sprache „Boarisch“. Der ist zwar …
Nicht nicht schlecht
Sprachlich nicht unattraktiv, aber keinesfalls unmissverständlich sind doppelte Verneinungen. Fast nie ungenutzt machen sie Texte nicht unattraktiver. Nicht selten jedoch vermitteln sie den Sinn unrichtig. Werden sie in ungeeigneten Situationen verwendet, machen sie die Aussage nicht verständlicher. Ich verstehe, dass solche Formulierungen der textlichen …
Sprachfacetten
„Der Rhein in all seinen Facetten“ stand über dem Bericht auf der Kulturseite unserer Tageszeitung. Besser hätte da gestanden „Die deutsche Sprache in all‘ ihren Facetten“, denn dieser Bericht übertraf die üblicherweise ohnehin schon geschliffenen Formulierungen der Feuillton-Redakteure um Längen. Kostenprobe gefällig: „Wenn es im Prolog …
Zor bir dil – schwierige Sprache
Türkisch ist für uns Deutschsprachige eine nahezu vollständig unverständliche Sprache. Es scheint – anders als zu angelsächsischen oder romanischen Sprachen – kaum Anleihen vom Türkischen an das Deutsche – oder umgekehrt – zu geben. Nur wenige Worte aus unserem Gebrauch haben es bis an …
Interessant. Unterwegs.
Auf einer Reise kann man viel lustiges erleben. Insbesondere, wenn man den Menschen um einen herum auf das Maul schaut. Da ist der Niedersachse, der alles akzentfrei kommentiert, während der Franke munter verschlüsselt und von „Derabeuden“ oder „Brobellermaschi’n“ spricht, wenn er „Therapeuten“ und „Propellermaschinen“ …
Er hört’s nicht
Zwei mal habe ich mich heute blamiert und ich fürchte, dass mir das wieder passieren wird. Ich kann es einfach nicht lassen am Akzent meines Gesprächspartners zu raten, woher er stammt. Beim ersten Versuch „Baden-Württemberg“ (was töricht genug ist, weil es da so viele …
Fröhliche Weihnachten
Fröhliche Weihnachten an alle Smogblog-Leser. Und wer noch schnell Freunde im Ausland in ihrer Landessprache grüßen möchte, der findet hier sicher die richtige Übersetzung! Afrikaans: Geseende Kerfees! Albanisch: Gëzuar Krishlindjet! Apache: Gozhqq Keshmish! Arabisch: I’D Miilad Said! Aragonese: Nabidà! Armenisch: Shenoraavor Nor Dari! Asturisch: …
Paralleluniversum Schweden
Schweden, das ist das Land, in dem die Menschen zwar so aussehen, als ob man sie verstehen müsste, man aber von der Sprache her nicht weiter voneinander entfernt sein kann, als man sich das innerhalb Europas vorstellen kann. Und Sie machen es uns Deutschen …
Österreichischer Genitiv
(Nachtrag zu den beiden letzten Wochenenden, die ich arbeitsbedingt in Österreich verbringen durfte:) Dass sich Österreichisch und Deutsch als Sprachen voneinander unterscheiden liegt nicht nur an Sprachfärbung und Dialekt. Vielmehr liegt es an unterschiedlichen grammatikalischen Regeln, die bereits vor dem Abflug nach Österreich vermittelt …
Hinreichend bedacht?
Neulich las ich dieses Zitat des französischen Lyrikers und Essayisten Paul Valéry(1871-1945), das mich zum Nachdenken anregte: „Denker sind Leute, die auf’s neue denken, und die denken, dass das, was vorher gedacht worden war, niemals hinreichend bedacht worden war.“ Eine bemerkenswert kompliziert formulierte und doch …
Allegorie
Allegorien werden als sprachlicher oder künstlerischer Ausdruck von vorneherein auf ihre Deutung hin konstruiert. Stimmt. Vom Hörer oder Betrachter erfordern sie einen Gedankensprung vom Gesagten oder bildlich Dargestellten zur gemeinten Bedeutung. Stimmt auch. Darum geht es ja gerade. Diese gedankliche Leistung habe ich heute …
Doch
Er: „Wo sind eigentlich unsere Nachbarn?“ Sie: „Die sind doch im Urlaub.“ Er: „Das habe ich nicht gewusst.“ Sie: „Aber das habe ich Dir doch gesagt.“ Er: „Hast Du?“ Sie: „Sicher. Außerdem fahren die doch immer um diese Jahreszeit in Urlaub.“ Er: „Wirklich?“ Sie: …
Vielfältigkeit
Wer sich einmal vor Augen führen möchte, wie vielseitig „Freude“ sein kann, der sollte diesen Begriff mal vom Synonym-Wörterbuch „Frag Cesar“ darstellen lassen: Nicht weniger als 13 sinngleiche Worte werden hübsch animiert angezeigt. Weitere neun Bedeutungen können hinzu gerechnet werden, wenn die „Bedeutung 2“ …
Jugendwort 2010
Der Verlag Langscheidt sucht wieder nach dem „Jugendwort“ des Jahres. Verläuft die Suche ähnlich kreativ wie in den letzten Jahren dürfen wir uns auf die Ergebnisse freuen. 2008 siegte das Wort „Gammelfleischparty“ (für Ü-30-Feste), 2009 umschrieb das Arbeitslossein die Wortschöpfung „hartzen“. Favorisiert sind in …
Erikativ
Kaum jemand dürfte den „Erikativ“ kennen. Nur wenige kennen den „Inflektiv“. Aber wir alle kennen Worte wie „gähn“, „grins“ oder „bibber“. Erfunden wurden diese Begriffe von Erika Fuchs, die heute vor 5 Jahren im Alter von 99 Jahren starb. Sie hat dieses Kulturgut nicht unmotiviert …
A weng
„A weng“ klingt eher ostasiatisch statt ostbayerisch. Tatsächlich handelt es sicht bei diesem Ausdruck um eine gern und häufig benutzte Formulierung, die hierzulande im Sinne eines Füllwortes benutzt wird. Beispiele: Der Kaffee ist in der Thermoskanne, damit der „a weng“ warm bleibt. Vormittags ist …